Sanierung der Architektur- und Baufakultät der Universität Innsbruck-A, 2009

Projektbeschreibung

 

ENERGIEEFFIZIENZ und UMGESTALTUNG:

 

Optimierung Volumen/Oberfläche

 

Verbesserung des Verhältnisses von Fassadenfläche zu Rauminhalt durch die Schaffung einer neuen, alle drei Gebäudeteile (T13a/T13/T13b bzw. T21c/T21/T21b) einhüllenden Fassade im EG und UG, unter Einbeziehung der Zwischenhofbereiche sowie der überbauten Vorplätze an den stirnseitigen Gebäudeeingängen bei T13 und T21.

In Konsequenz dieser Maßnahme Ausweitung der zentralen Erdgeschosszone für Kommunikations- und Aufenthaltsbereiche. Insbesondere bei T13 können die Räume für Druckerei/Kopieren und für die Österr. Hochschülerschaft so verlegt werden, dass die Kernzone in ähnlicher Weise wie bei der Architekturfakultät mitsamt skulptural gestaltetem Stiegenhauskern freigelegt wird.

In diesem Zusammenhang ist die Neukonzeption der Fluchtwege von entscheidender Bedeutung (siehe unten) da die gesicherten Fluchtbereiche nicht mehr durch die Eingangshallen führen. Die Gestaltungsfreiheit ist nicht mehr den wesentlichen Einschränkungen zur Vermeidung von Brandlast unterworfen.

 

SKIZZE 1

 

Klimahülle:

Thermische Verbesserung der beiden mehrgeschossigen Bauteile T13 und T21 durch das Vorsetzen einer transparenten Klimahülle vor die bestehenden Fassaden, wobei die baufälligen Fertigteilelemente der Fluchtbalkone samt deren Brüstungen entfernt werden. Die vorhandenen Auflagerkonsolen werden zur Befestigung der neuen Klimafassade und als Auflager für Gitterroststege, die der Begehung für Revisions- bzw. Reinigungszwecke dienen, benutzt.

Zugleich Sanierung voraussichtlich vorhandener bauphysikalischer Problempunkte (Wärmebrücken bei Stahlbetonkonsolen, etc.).

Im Zusammenhang mit der für beide Fakultätstrakte vorgeschlagenen Umgestaltung der Regelgeschosse werden die beiden Längsfronten jeweils unterschiedlich konzipiert. In gleicher Weise wie an den Stirnseiten, ergibt die Auskraglänge der vorhandenen Betonkonsolen entlang einer der beiden Längsfronten die Distanz zwischen bestehender Fassadenebene und äußerer Klimahülle. Die vorhandene Architektur bleibt dabei im Wesentlichen erhalten bzw. durch die transparente Hülle weiterhin erkennbar.

An der gegenüberliegenden Längsfront entsteht durch das Ineinandergreifen der tieferen Klimazone  in diese partiell vorkragende Innenraumvolumina ein Zusammenspiel mit den beiden Fluchstiegentürmen und eine Neuinterpretation von Architektur und Fassadengestaltung (siehe auch Erläuterungen weiter unten bzw. Plan zum Regelgeschoss).

 

SKIZZE 2

 

BRANDSCHUTZ und FLUCHTWEGE:

 

In die Gebäudezwischenräume zwischen T13 und T13a bzw. T21 und T21c werden jeweils zwei neue Fluchtstiegenhäuser positioniert. Die neue Klimahülle umschließt auch diese Stiegenhäuser und hat deshalb einen größeren Abstand zur bestehenden Ostfassade von T13 bzw. Westfassade von T21. Die in diesem Bereich erforderliche neue Fassadentragstruktur übernimmt den Achsraster der bestehenden Konstruktion und setzt sich nach Maßgabe statischer Rahmenbedingungen (Tragfähigkeit bestehender Fundamente und Stützen), auf die bestehende Stützenreihe des anschließenden Gebäudes T13a bzw. T21b. Allenfalls, werden die beiden neuen Stützenreihen auf neue Fundamente in den Gebäudezwischenbereichen gestellt.

Die Fluchtwege aus den Obergeschossen führen über die neuen Fluchtreppen direkt in Freie. Die bestehenden zentralen Stiegen verbleiben als interne Verbindung ohne Fluchtwegsfunktion.

In den Obergeschossen von T13 wird zum Einhalten der maximalen Brandabschnittsgröße jeweils eine neue Brandmauer erforderlich.

Genauere Definition von Brandschutzklassen einzelner Bauteile, Konzept zu Brandrauchentlüftung (insbesondere Klimazone) bleibt der Bearbeitungsstufe 2 vorbehalten.

 

SKIZZE 3

 

Nutzflächenerweiterung in den Obergeschossen:

Das entlang einer der Längsfronten gewonnene zusätzliche Raumvolumen wird nach Maßgabe der erforderlichen Fluchtwegslängen und maximalen Brandabschnittsgrößen als punktuelle Erweiterung des Platzangebotes genutzt. Vorzugsweise für Räume des Seminarbetriebs, dort wo größere Raumtiefen entstehen und /oder für die Erweiterung des Platzangebotes für Nebenräume in der Gebäudemittelzone.

 

SKIZZE 4

 

Funktionsschema Klimafassade:

Die durch eine gemeinsame Fassade im EG und UG eingehausten Gebäudezwischenräume einerseits zw. T21-T21b bzw. T21-T21c und andererseits zw. T13-TT13a bzw. T13-T13b werden auf Level UG als temporär nutzbare Flächen mit einem neuen Bodenbelag versehen.

Die Konditionierung der vorgebauten Klimazone im Zusammenspiel mit dem Innenraum erfolgt über eine Kombination passiver Systeme (vorkonditionierte Außenluft über Luftansaugregister) und Anlagentechnik bzw. saisonabhängig mittels Einsatz von Sonnenschutzanlagen und einer temporären vertikalen Durchlüftung. Eine genauere Betrachtung und technische Beschreibung bleibt der Bearbeitungsstufe 2 vorbehalten.

 

SKIZZE 5


Gemeinsam mit Arch. J. Engl